raum. sprache. malerei.

 

 

Die Abbildung zeigt eine Impression der Galerie. Einen Ausschnitt in dessen Vordergrund  eine Schale des Bildhauers Gerhard Kay, gearbeitet aus Beton und Schellack zu sehen ist. Vor dem Hintergrund eines japanischen Faltrollos aus weissem Papier.

Gerhard Kay Schale 2021  Beton Schellack 

Kultur des Raumes

Raum ist Ausdruck unserer Bewegtheit. Kommuniziert Erfahrung und Zeitgeist, gesellschaftliche Strömungen, Sozialstruktur, Beziehungsgefüge.

Insofern ist jeder Raum authentisch.

Vor diesem Hintergrund darf jeder Raum als ästhetisch wahrgenommen werden, sodann sich die Begrifflichkeit nicht als geprägte Wertung versteht, vielmehr die Bedingung der Möglichkeit aller Erfahrung annimmt. 

 

Einzig wesentlich in der Gestaltung des Raumes ist die Hingabe. Raum + Mensch. Mensch + Raum.

Der Raum ist sein eigenes Wesen -

mit seiner Schönheit und seiner Last.

Mensch und Raum treten in Dialog. 

Begrenzung + Weite. Weite + Begrenzung.

Zeigt sich der Mensch offenbart sich sein Raum. 

Schäle ich die Fülle wie die Schale einer Frucht, Stück um Stück, liegt der Raum vor mir, nackt und bloß, 

bereit sich neu zu finden.

 

Atmen im Raum bedingt nicht zwangsläufig der Leere, der Abwesenheit des Materialismus. Entscheidend ist jenes was meine Bewegung im Raum spiegelt.

Die Ordnung der Dinge. Die Gestaltung des Raumes trägt ihre eigene Sinnlichkeit. Wir müssen nur zulassen, daß uns der Raum auch findet. 

Japanische Schale aus grauem Beton mit japanischen Duftstäbchen Moos Garden. Rechts seitlich liegt ein aufgeschlagenes Buch: Japan und der Westen.

Impression Galerie 2021

Suche nach dem verlorenen Paradies    

Sind wir noch Kinder der Sprache?

 

4 Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen. 5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. 6 Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. 7 Auf, steigen wir hinab, und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des anderen versteht. 8 Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde, und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen. 9 Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal) denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut. 

 

Der Turmbau zu Babel Altes Testament Genesis 11, 4-9

Der Mythos des Turmbau zu Babel findet sich in den Legenden vieler Völker der Erde. Die Innere Wahrheit des Mythos von der Verwirrung der Sprachen bleibt von den wissenschaftlichen Auseinandersetzungen zum Ursprung der Sprache unberührt.

Die Möglichkeit des Ausdrucks, was wir fühlen und denken eint die Sprachen der Welt. Lasst unsere Sprache verbindend sein, groß und klar und Grenzen überwinden.

Arbeitstisch in der Werkstatt mit Werkstück: Eine Tafel 140 mal 140 bearbeitet mit Sand und Acrylfarbe in Naturtönen.

Impression Werkstatt 2021

Malerei

Malen ist Auftrag zur Freiheit.

Berührung mit einer Inneren Welt.

Malerei vermag Abbild zu sein des Außen und zugleich jenes zu tragen, was im Inneren brennt.

In ihr erkennbar Wesen und Wahrhaftigkeit die mit Worten zuweilen nur schwer zu beschreiben sind.

Gerade in den Leerstellen erfährt der Mensch sich selbst. Ist Zeugnis und Spiegel einer Gegenwart. 

Malerei ist ein stiller Fluss, mündend in ein unendliches Meer dessen Wasser sich tosend erheben um sich in Sanden zu brechen und zurückzukehren in die Weite die sie hervorgebracht hat. 

Eva-Maria Ladwig